Werk.Klasse

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Wir packen es an!

Wie so oft, gab es an unserer Schule eine Menge Wünsche, für die kein Geld da war.

Unsere SchülerInnen der Garten AG wünschten sich, dass die schönen Holzunterstände, die früher im Schulgarten standen und abgebaut werden mussten als der Neubau kam, im neuen Schulgarten wieder aufgebaut würden.

Außerdem wünschten sich die Jg. 5/6 Sitzgruppen auf dem Schulhof, an denen sie in Ruhe ihr Pausenbrot essen könnten.

Und schließlich sollte es im Schulgarten einen Sitzkreis geben, damit man ihn auch als grünes Klassenzimmer nutzen könnte.

Wir haben an den verschiedensten Stellen um Unterstützung gesucht, doch nach Corona waren die Kassen leer und das Bildungszentrum des Bauhandwerks, dass vor 8 Jahren die Unterstände mit den Zimmermannslehrlingen gebaut hatte, hatte keine Zeit.

Schließlich entdeckten wir den Verein „Mach doch … e.V.“. Ein ehemaliger Techniklehrer und ein ehemaliger Architekt aus dem Verein wollten uns unterstützen. Außerdem hatten wir inzwischen die Zusage von Werk.Klasse und wir hatten damit Geld, um fehlende Schrauben, Beton fürs Fundament usw. zu kaufen.

Es konnte losgehen. Schüler waren schnell gefunden und alle gingen motiviert ans Werk.

„Wir packten es an!“

Zuerst musste alles in den Garten getragen werden.

Es wurde gezählt, gesichtet, kontrolliert was fehlte und ein Schlachtplan erstellt.

Zunächst sah alles recht chaotisch aus, aber der Anfang war gemacht. Es wurde überlegt, gemessen, ausprobiert.

Schnell wurde klar, dass wir für manche Aufgaben größere SchülerInnen benötigen würden.

Es gelang uns, einige ältere Schüler zu gewinnen und auch ein Vater bot uns später seine Hilfe an, nachdem seine Tochter ihm von dem Projekt berichtet hatte.

So bildete sich ein jahrgangs- und generationenübergreifendes Team, in dem jeder vom anderen noch etwas lernen konnte.

Der Bau des ersten Unterstandes zog sich etwas in die Länge, weil immer wieder neu überlegt werden musste, manchmal auch Material fehlte oder andere schulische Dinge Vorrang hatten. Denn eins wurde auch schnell klar, für 90 Minuten brauchten die Schüler/innen nicht anfangen und so bedurfte es einiger Absprachen.

Langsam verschlechterte sich auch das Wetter, aber die Motivation war groß, die Arbeit fortzusetzen.

Es ging nur schleppend voran und es war nicht ganz klar, wie das Projekt zum Abschluss gebracht werden kann. Da kam glücklicher Weise weitere Hilfe dazu, denn es stellte sich heraus, dass der Vater Ahnung vom Dachdecken hat und unser Hausmeister konnte ein Gerüst organisieren.

Es ging wieder voran.

Und schließlich war es geschafft, der erste Unterstand war fertig.

Jetzt musste erst eine Winterpause gemacht werden. Aber wir hatten ja noch mehr vor.

Wir hatten von der Stadt Extrageld bekommen. Diese Gelegenheit nutzten wir, um Material für
6 Sitzgruppen zu kaufen. Das vorgefertigte Material stand nun in der Pausenhalle und wartete darauf, zusammengebaut zu werden.

Wieder war sortieren, überlegen und schließlich schrauben gefragt. Aber wir hatten am Schluss für
ca. 50 Schüler/innen Sitzgelegenheiten für die Frühstückspause, zum Spielen usw.

Noch stehen sie unter dem Pausendach, damit die Möwen sie nicht verunreinigen. Für das Anbringen der Sonnensegel haben wir noch keine passende Lösung gefunden, da der Wind ständig daruntergeht. Ständig abbauen ist nicht praktikabel. Also haben wir das verschoben, schließlich wartete noch der zweite Unterstand im Garten.

Dieses Mal waren wir besser vorbereitet.

Zuerst wieder sortieren, was über den Winter eingelagert wurde. Die Schüler/innen gingen fleißig ans Werk.

Es wurde eine Werkzeugstation eingerichtet.

Die Löcher waren schnell gegraben und schon ging es los mit dem Fundament.

Dieses Mal wurde ein anderes System gewählt. Beim ersten Unterstand wurde der Schuh auf dem Betonsockel befestigt. Jetzt wurde der Schuh mit einbetoniert. Es gestaltete sich einfacher und es ging voran.

Und während die älteren Schüler die Arbeit fortsetzten, erstellten die jüngeren Schüler/innen Vogelscheuchen.

Mit viel Freude wurde dann auch noch aus einem alten Adventskranz und gesammeltem Schleifenband ein Richtkranz erstellt.

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Das Dach haben die älteren Schüler dann auch noch montiert und damit haben wir nun zwei schöne Unterstände in unserem neuen Schulgarten.

Der Sitzkreis konnte leider nicht abgeschlossen werden, weil die U-Steine nicht in ausreichender Zahl rechtzeitig geliefert werden konnten. Das Holz für die Sitzfläche ist schon da. Damit startet das Team dann nach den Sommerferien. Die Schüler/innen freuen sich schon auf ihr grünes Klassenzimmer.

Rückblickend war es ein tolles Projekt, dass nur durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Ravensburger Verlag und das außerordentliche Engagement von Schülerinnen und Schülern, Eltern, dem Verein „Mach doch“ und dem betreuenden Lehrer möglich war. Wir konnten unserem neuen Schulgarten ein neues Gesicht gegeben und neue Aufenthaltsbereiche auf dem Schulhof schaffen.

Aber auch sonst ist viel passiert. Das gemeinsame Handwerken hat handwerkliche Fähigkeiten vermittelt, Abläufe verdeutlicht, Zusammenhalt entwickelt und ließ uns Schüler/innen aus einer ganz anderen Perspektive beobachten.

Nach Corona sind solche Projekte, die ganz nebenbei auch noch das soziale Miteinander und die Verfolgung von Zielen fördern, besonders wichtig.

Auf das Ergebnis sind wir alle stolz und es macht Lust auf mehr.

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Wir bleiben dran

und

Wir packen es an!

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