Schüler*innen geben Richard Merländer ein Gesicht
Im Rahmen der AG „Geheimnisvolle Orte in Krefeld“ besuchte eine Schüler*innengruppe am 06. März 2023 die Villa Merländer in der Friedrich-Ebert-Straße. In dem ehemaligen Wohnhaus des jüdischen Krefelders Richard Merländer hat die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld ihren Sitz. Die Schüler*innen nahmen hier an einem Workshop zum Thema „Richard Merländer ein Gesicht geben“ teil.
Zunächst galt es, verschiedene Gegenstände im Erdgeschoss der Villa zu entdecken, die typisch für Richard Merländer waren – unter anderem ein Hundeplüschtier, da er Hunde liebte, eine Zigarre, da er viel rauchte, eine Regenbogenflagge, da er homosexuell war und einen siebenarmigen Leuchter (Menora, ein religiöses Symbol des Judentums), da Richard Merländer Jude war.
Auch die Wandgemälde Heinrich Campendonks in der Villa konnte die Gruppe anschauen. Gleichzeitig sahen sich die Schüler*innen in der Ausstellung um und erfuhren weitere interessante Fakten über Merländer. Der Workshopleiter Herr Laugs erklärte außerdem, was Stolpersteine sind und anschließend fanden die Schüler*innen auch den Stolperstein Merländers vor der Villa.
Danach folgte der zweite Teil des Workshops: Da kein einziges Foto von Richard Merländer existiert, war es nun die Aufgabe der Schüler*innen, ihm ‚ein Gesicht zu geben‘ und ihn mit den gefundenen Gegenständen zu malen. Dabei entstanden viele kreative Bilder: manche Schüler*innen stellten Merländer in jungen Jahren dar, andere malten ihn mit (s)einem Hund und wieder andere bezogen auch das Auto Merländers mit ein, in dem er sich früher gerne fahren ließ.
Es war ein lehrreicher, interessanter und kreativer Ausflug und wie bedanken uns noch einmal bei den Veranstalter*innen Frau Stucki, Herr Laugs und Frau Theußen!
Christin Vogler und Ricarda Schellen